Ich arbeite mit Alltagsgegenständen und trivialen, gewöhnlichen Materialien, denn „Es gibt keine wahre Kunst ohne eine kräftige Dosis Banalität. Wer das Außerordentliche ständig ins Spiel bringt, ermüdet schnell, da nichts unerträglicher ist als die Gleichförmigkeit des Außergewöhnlichen.“(E. M: Cioran, aus „Vom Nachteil, geboren zu sein” 1973)
Erinnerungen, aufbewahrten, gefundenen Relikten sind auch ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit. Ich setze sie in einen neuen Kontext, transferiere sie in eine andere Zeit, übersetze sie, breche sie durch Witz oder Empathie.
Ich spiele mit meinen Objekten und Installationen ein ironisches Wechselspiel und reizt mit unterschiedlichen Materialien feine Bezugsgrenzen aus. Meine Arbeiten verunsichern oft den Betrachter, nicht zuletzt durch die Mehrdeutigkeit von Ausdruck und Material.
Eine gelungene Arbeit wirkt sowohl optisch als auch haptisch nach. Sie hinterläßt einen Nachgeschmack, löst ein Gefühl aus, wie es sich anfühlt, wie es sich anfühlen könnte.
Ich sehe mich gern als Geschichtenerzählerin, denn meine Arbeiten erzählen oft Geschichten, um mit Humor oder Poesie die Tragikomik des Daseins zu überwinden.
Was auf den ersten Blick als banale Anekdote oder intime Geschichte aus dem Leben der Künstlerin erscheinen mag, erweist sich in der Tat als Komponente der Erlebnisse und des Unbewussten eines Jeden.
Sandra Riche